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7 | WHITE PAPER | Erhöhung der physischen Sicherheit durch bessere Systeminteroperabilität Hersteller ändern ständig ihre Software, um neue Funktionalitäten zu unterstützen, und können damit auch die Funktionsweise bestehender Integrationen beeinflussen, insbesondere wenn sie ihr SDK oder API ändern. Dadurch, dass sich die neueste Softwareversion eines Systems, das Teil einer integrierten Lösung ist, Auswirkungen auf die Integration haben kann, ist der Installierer dafür verantwortlich, dass die neueste VMS-Software weiterhin vollständig mit der Zutrittskontrollsoftware kompatibel ist. Anstatt das System eines Endbenutzers herunterzufahren und zu aktualisieren, bevorzugen viele Integratoren den Aufbau eines Testsystems in ihrem Labor, um die Integration zu validieren. Die Suche nach Unterstützung für eine integrierte Lösung kann zu einer komplizierten Angelegenheit werden. Da zwei unterschiedliche Systeme beteiligt sind, die wahrscheinlich von zwei verschiedenen Anbietern stammen, dauert es bei Auftreten eines Problems länger, bis dieses gelöst wird. Beide Hersteller und oft auch der Integrator müssen herausfinden, welches System sich nicht richtig verhält. Die Zeit, die zur Lösung des Problems benötigt wird, hängt auch vom Verhältnis der beiden Softwarehersteller zueinander ab. Obwohl ein integriertes System im Vergleich zu herkömmlichen Schnittstellen viele Vorteile mit sich bringt, ergeben sich bei diesem Integrationsgrad immer noch viele Probleme. Open-Platform Systeme Open-Platform-Produkte, wie sie in der Sicherheitsbranche genannt werden, lassen sich mit verschiedenen Hardwareherstellern integrieren, ohne unbedingt Industriestandards wie Open-Architecture-Systeme zu verwenden. Hersteller von offenen Plattformen entwickeln, testen und pflegen die Integration mit jedem einzelnen Gerät, das vom Produkt unterstützt wird. Open-Platform-Produkte unterstützen tendenziell ein breites Spektrum von Herstellern, die ähnliche standardisierte Funktionalitäten und Produkte anbieten. Dazu bauen Hersteller solcher Systeme eine allgemeine Integrationsschicht mit den häufigsten Funktionalitäten auf und entwickeln dann für jedes einzelne Produkt, mit dem das System integriert ist, einen Treiber. Diese Strategie funktioniert für spezialisierte Geräte gut, weil sie feste und gut definierte Funktionalitäten haben. Beispielsweise hat sich das Konzept der offenen Plattform VMS gut am Markt etabliert, da alle IP-Kameras oder IP-Encoder gemeinsame Funktionen bieten. Solche Systeme bieten Endanwendern enorme Vorteile, da diese nun die Freiheit haben, Software- oder Hardwarehersteller zu wechseln, ohne alle Geräte entsorgen zu müssen. Die Zutrittskontrollbranche, darunter einzelne Hersteller für Türsteuerungen und Verwaltungssoftware, basiert jedoch traditionell auf proprietären Lösungen. Heute ist es für Anbieter einfacher, geschlossene Zutrittskontrollsysteme aufzubauen. Denn ein geschlossenes System reduziert die Komplexität, vereinfacht den Testaufwand und erhöht den Umsatz pro Kunde durch den Verkauf von Hardware und Software. Jedoch verliert der Endverbraucher durch diese geschlossene Architektur viel Flexibilität. Aufgrund des Erfolgs in der Videoüberwachung und weil Endnutzer mehr Freiheit fordern, entstehen inzwischen in der Zutrittskontrollbranche ähnliche Open-Platform-Produkte. Heute werden IP-basierte Türcontroller von Herstellern verkauft, die nicht einmal Zutrittskontrollsoftware anbieten. Diese Hardwarehersteller veröffentlichen ihr kabelgebundenes Protokoll oder stellen für die Kommunikation mit ihren Controllern ein SDK zur Verfügung. Andere Hardware-Unternehmen bieten zunehmend auch drahtlose IP-Schlösser, die zur Reduzierung der Installationskosten mit Lesegeräten gebündelt sind.